286. An Maria Anderson

286. An Maria Anderson


Wiedensahl 15 Jun. 75.


Liebe Frau Anderson!

Nun sitz' ich wieder am Fenster unsers lieben Pfarrhauses und sehe in Garten und Feld hinaus. Wie ist hier doch, derweil ich fort gewesen, die Welt so eng und voll geworden! Aus Schollen und Zweigen, die ich kahl verließ, hat sich eine Fülle von schönem Laub hervorgedrängt; das wogt und neigt sich nun im frischen Morgenwinde. Hier die Rosenbeete, die Erbsenfelder, die Obstbäume; dort die Gruppe von schlanken Pappeln, Birken mit Hängelocken und einer blühenden Akazie; und weiterhin im Wellenschlage das Ährenfeld und die graue Windmühle und über alles daher die wandernden Wolken. Das giebt ein hübsches Wechselspiel von Licht und Schatten.

Guten Morgen!

W. Busch.


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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 286. An Maria Anderson. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-2419-A