408. An Erich Bachmann

408. An Erich Bachmann


Wiedensahl. 3 März. 78.


Lieber Erich!

Deinen Brief vom 28ten Febr. habe ich erhalten und danke dir für die ausführliche Nachricht. Es ist ja schrecklich, daß zu den Folgen der Operation auch noch eine Rippenfellentzündung gekommen, die ja für sich schon sehr schmerzhaft sein soll. Ich sage mit dir: Gottlob, daß es wenigstens so weit gut gegangen! Das Schlimmste ist ja nun überstanden. – Einer Cousine von Baßermann, einer ganz jungen Frau, die ganz in denselben Tagen, wie deine Frau, in Heidelberg derselben Operation unterzogen wurde, der ist es nicht so gut gegangen. Die Geschwulst, 16

schwer, ist zu weit angewachsen gewesen. Der Tod ist gleich nach der Operation eingetreten. In 10-12 Tagen hoffe ich mit einer neuen Arbeit fertig zu sein. Wir könnten uns dann vielleicht auf einen Tag in Göttingen treffen, wenn es dir recht wäre.

Deine gute Mutter thut mir leid. Sie ist ja nun seit 35 Jahren mit meiner Erinnerung verknüpft und hat mir stets nur Freundliches erwiesen. Aber so wie die Verhältniße sind, kann ich ihr nur eine baldige

Befreiung von ihren Leiden wünschen. – Schreib mir bald mal wieder.

Dein getr. Freund Wilhelm


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 408. An Erich Bachmann. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3634-6