[682] 713) Der Teufel in der Dawert. 1

Es geht im Münsterschen die Sage, daß in der Dawert außer einer Menge von andern Gespenstern und Kobolden auch der Teufel selbst sein Wesen treibe. Er läßt sich in allerhand Gestalten sehen und erscheint besonders in der Abenddämmerung als ein starker stämmiger Kerl, welcher mit großen Schritten und mit ineinandergeschlagenen Armen unter den alten Eichbäumen umhergeht. Zuweilen findet man ihn auch, wie er ganz ruhig auf einem Schlagbaum sitzt. Er thut indessen Niemandem etwas zu Leide und soll sogar schon mit mehreren Bauern geplaudert haben. Wer ihm aber zu Leibe geht, kommt schlecht weg. Es ist schon mehrmals begegnet, daß Bauern, die mit Knüppeln auf ihn losgehen wollten, stundenweit durch die Luft fortgeschleudert wurden und Arme und Beine zerbrachen, so daß sie lebenslang Krüppel blieben. Es wird den Teufel geärgert haben, daß er bei der Theilung der Dawert seinen Tummelplatz in Westphalen verloren hat. Jetzt hat er ihn freilich wiederbekommen.

Fußnoten

1 S. Münsterische Geschichten S. 193.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 713. Der Teufel in der Dawert. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3E67-7