489) Der alte Thurm in Tanneberg.

Ziehnert Bd. III. S. 208.


Nahe bei den Rittergutsgebäuden des Dorfes Tanneberg bei Geyer steht ein uralter viereckiger Thurm. Seine starken Mauern sind noch jetzt an die 30 Ellen hoch und von einem Wassergraben umgeben. Viel erzählt man von ihm, aber [422] wenig Zusammenhängendes. In uralter Zeit soll einmal ein Graf, der Besitzer dieser Gegend, eine große Jagd gehalten und sich dabei verirrt haben, und mit seinem Rosse in einen Sumpf gesunken sein. Dem Tode nahe wäre er noch von den Jägern mit Mühe gerettet worden, und hätte zum Andenken den Thurm gebaut. Jetzt noch soll in dem Thurme der Geist eines der spätern Besitzer spuken, aber warum? weiß Niemand. Auch wollen alte Holzhacker und Bergleute den Baum wissen, wo die Seele dieses unglücklichen Spukers eingespundet sein soll. Es wäre sonst ein eiserner Reifen um den Baum gelegt gewesen, um die Seele recht fest zu halten, aber die Holzdiebe hätten zuletzt auch den Reifen gestohlen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Erster Band. 489. Der alte Thurm in Tanneberg. 489. Der alte Thurm in Tanneberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-4B66-D