236) Das wandernde Haus in Zinnwald.

Ziehnert Bd. III. S. 165 sq.


In dem sächsischen Antheile des böhmischen Bergfleckens [211] Zinnwald steht ohngefähr 50 Schritte von der Grenze ein kleines hölzernes, von einem Bergmann bewohntes Häuschen, an dessen hinterem Deckbalken in der Stube folgender Vers eingeschrieben ist:


Ich bin nun auf Sachsens Boden, Gott Lob

Weil mich mein Wirth, Hans Hirsch, aus Böhmen rüberschob.


1721.


Hiermit hat es folgende Bewandniß. Als in den Jahren 1716 bis 1728 die protestantischen Einwohner Böhmens der Religion wegen vielfältig beunruhigt wurden, wanderten viele in das benachbarte Sachsen aus, unter andern auch ein armer Bergmann, Namens Hans Hirsch. Weil dieser aber sein nahe an der Grenze stehendes Häuschen nicht gern zurück lassen wollte, hat er dasselbe mit Hilfe seiner Freunde und Nachbarn des Nachts auf Walzen gesetzt und glücklich nach Sachsen herüber practicirt, und zum Gedächtniß obigen Vers in die Stubendecke eingeschnitten.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Erster Band. 236. Das wandernde Haus in Zinnwald. 236. Das wandernde Haus in Zinnwald. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-51FB-5