[284] 265. Reichenbachs Ursprung.

(S. Bechstein, deutsches Sagenbuch S. 542.)


Die Stadt Reichenbach, so zwischen dem Eulengebirge und dem Zobtenberge liegt, leitet ihren Ursprung aus sehr frühen Zeiten ab. Schon im Jahre 300 nach Christi unsers Herrn Geburt kam ein Römerfeldherr, dessen Namen Lucca war, und der auch Lucka in Meißen gegründet haben soll, gefolgt von Franken und Wenden in diese schlesische Gegend, schlug daselbst ein Lager auf und erbaute in einem Walde, darin ein Bild des Götzen Swentovit stand, einen Tempel. Auf diesem Gefilde war es auch, bis wohin die räuberisch in Deutschland eingebrochenen Hunnenhorden nach der Merseburger Siegesschlacht im Jahre 925 durch Duno von Ascanien und Siegfried von Ringelheim verfolgt und schier gänzlich aufgerieben wurden. Als die Hunnen sahen, daß kein Entrinnen war, versenkten sie ihre Schätze in den Klinkenbach, allein ein Heerführer Kaiser Heinrich I., mit Namen Lunkenstein, erfuhr dies, und fischte den Bach für seinen Herrn aus, welcher ihm gebot, eine Stadt dorthin zu bauen, und von dem reichen Fund in diesem Bache ward diese Stadt Reichenbach genannt.


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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 265. Reichenbachs Ursprung. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5B8D-D