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Ausgeherrschet hat die Sonne,
Zu dem Führer kommt die Menge:
»Auf, Gesellen, schöpfet Wasser,
Teilt euch in das Abendbrot!
Lamprakos, du aber, Neffe,
Setze dich an meine Seite;
Trage künftig diese Waffen,
Du nun bist der Kapitan.
[627]
Und ihr andern braven Krieger,
Fasset den verwaisten Säbel,
Hauet grüne Fichtenzweige,
Flechtet sie zum Lager mir;
Führt den Beichtiger zur Stelle,
Daß ich ihm bekennen möge,
Ihm enthülle, welchen Taten
Ich mein Leben zugekehrt:
Dreißig Jahr bin Armatole,
Zwanzig Jahr ein Kämpfer schon;
Nun will mich der Tod erschleichen,
Das ich wohl zufrieden bin.
Frisch nun mir das Grab bereitet,
Daß es hoch sei und geräumig,
Aufrecht, daß ich fechten könne,
Könne laden die Pistolen.
Rechts will ich ein Fenster offen,
Daß die Schwalbe Frühling künde,
Daß die Nachtigall vom Maien
Allerlieblichstes berichte.«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Werke. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827). Aus fremden Sprachen. Neugriechisch-epirotische Heldenlieder. 5. [Ausgeherrschet hat die Sonne]. 5. [Ausgeherrschet hat die Sonne]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-60C1-2