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Der vollkommenen Stickerin


Marienbad, am 28. August 1821


Ich kam von einem Prälaten,
Dem die herrlichsten Stolen
Über die Schulter hingen,
Worauf unverhohlen
Wundertaten
Der Heiligen auf und nieder gingen.
Mir aber war ein andres beschert:
Lieblichste Blumengehänge,
Farbenglanz und – übergäng,
Wie Natur den Künstler belehrt.
Ein allerliebstes Frühlingsgelände,
Mit Nadeln zierlich schattiert und gebrochen,
Daß, wäre selbst das Herz durchstochen,
Man es gewiß gar wohl empfände;
Und werd es nur zu Feiertagen Süßer
Namen und lieber Geburten tragen.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Werke. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827). Inschriften, Denk- und Sendeblätter. 27. Der vollkommenen Stickerin. 27. Der vollkommenen Stickerin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6139-E