19

An Geheimerat von Willemer


Reicher Blumen goldne Ranken
Sind des Liedes würd'ge Schranken,
Goldneres hab ich genossen,
Als ich euch ins Herz geschlossen.
[726]
Goldner glänzten stille Fluten
Von der Abendsonne Gluten,
Goldner blinkte Wein zum Schalle
Glockenähnlicher Kristalle.
Weisen Freundes goldne Worte
Lispelten am Schattenorte,
Edler Kinder treu Bekenntnis,
Elterliches Einverständnis.
Goldnes Netz, das euch umwunden!
Wer will dessen Wert erkunden?
Wie dem heil'gen Stein der Alten
Muß sich Golde Gold entfalten.
Und so bringt vom fernen Orte Dieses
Blatt euch goldne Worte,
Wenn die Lettern, schwarz gebildet,
Liebevoll der Blick vergüldet.

Notes
Entstanden 1815, Erstdruck 1827.
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Goethe, Johann Wolfgang von. 19. An Geheimerat von Willemer. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6A1D-8