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An Christian August Kästner

[Concept.]

Sie sind, mein werthester Herr Professor, von dem Antheil überzeugt, denn ich Ihrer Person und Ihren Arbeiten gewidmet habe. Mir ist durch Ihr Bemühen schon so manche angenehme Belehrung und Anregung geworden, daß ich nichts mehr wünschen kann, als Sie immerfort munter und thätig zu wissen. Höchst unangenehm war mir daher das Sie betroffene Übel und ich konnte mich nur deshalb mit der eignen Erfahrung trösten, daß ich in meiner Jugend an ähnlicher Krankheit gelitten, bis die Natur [97] sich in's Gleichgewicht setzte, um sich noch so manche Jahre zu erhalten.

Möge das Gleiche auch Ihnen zu statten kommen, damit Sie ungehindert Ihre Studien und Betrachtungen fortsetzen und uns die erfreulichsten Früchte von Zeit zu Zeit mittheilen können.

In Hoffnung gedeihlicher Nachricht von Ihrem fernern Wohlbefinden sehe, für Sie so wie für uns alle, dem Frühling entgegen, welcher für Gesunde so wie für Genesende als das Heilsamste betrachtet werden kann.

Weimar den 13. Januar 1821.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Christian August Kästner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B02-B