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An Carl Ernst Schubarth

Indem ich Ihnen nur mit Wenigem, mein Werthester, für das erbauliche Vergnügen Dank sage, welches mir Ihr zweyter Theil gewährte, so ersuche Sie, mir baldigst zu übersenden, was man gewöhnlich curriculum vitae nennt: eine kurz gefaßte Geschichte Ihres bisherigen Lebens und Bestrebens, welchem hinzuzufügen bitte, was Sie zunächst beabsichtigen und wünschen. Ich kann sogleich Gelegenheit nehmen, zu Ihren Gunsten wirksam zu seyn, welches Sie jedoch geheim zu halten bitte.

Mögen Sie wohl das romantische Gedichtchen in zehn Gesängen: Olfried und Lisena von August Hagen in Königsberg nach Ihrer Einsicht und Übersicht entwickeln? Es scheint mir höchst bedeutend,[169] daß ein Jüngling dergleichen hervorbringen könne, und bin verlangend zu sehen, wie Sie es nach denen um zweyten Theile gebrauchten Maaßstäben messen und einordnen; mit Verlangen einem solchen Aufsatz entgegen sehend.

Soviel für dießmal, mit freudiger Anerkennung Ihrer sich so weit als gleich über das Ganze, was Menschen nur interessiren kann, verbreitenden Darstellung Ihres Empfindens und Denkens.

treulich

Jena den 22. August 1820.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Carl Ernst Schubarth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6B41-E