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An Eduard Joseph d'Alton

[Concept.]

[19. November 1820.]

Ew. Hochwohlgeboren

freundliches Schreiben muß ich sogleich dankbarlichst erwidern; mir könnte kein Lohn werden für meine lebenslänglichen stillen Bemühungen als der Beyfall solcher Männer, welche, indem ich eine Übersicht der Naturwissenschaft im Verborgenen zu gewinnen suchte, den Weg zurücklegten, den ich mir nur anzudeuten mußte.

Nach Ihrem Lebensgange hab ich mich immer theilnehmend erkundigt und mich Ihrer unausgesetzten Thätigkeit höchlich erfreut. Wie sehr mir deshalb[18] eine Sendung angenehm seyn wird, die mich zum Augenzeugen Ihrer Bemühungen macht, werden Sie selbst ermessen.

Daß unser guter Meyer, der sich bestens empfiehlt, in Verdacht geräth, als habe er von der Madonna del Pesce übel gesprochen, daran ist eigentlich der Redacteur Schuld, welcher eine etwas dunkle Stelle versäumt hat aufzuklären.

Es ist nämlich S. 155 gesagt, »der dritte Kopf ist Joseph, aus dem Gemälde der Heiligen Familie, welche Raphael angefangen, Julius Romanus aber vollendet.« Hierauf bezieht sich nun die Stelle S. 158, wo es heißt: »Der Kopf des Christuskindes aus jener heiligen Familie pp.«, womit denn ebengedachtes Bild gemeint ist, welches gemißbilliget wird. Weil diese Worte aber unmittelbar auf dasjenige folgen, was von der Madonna del Pesce gesagt ist, so wird der Leser irre geführt, als gälte es dieser.

Herrn Nees von Esenbeck bitte mich auf's allerschönste zu empfehlen; ich hab ihm seit langer Zeit geschwiegen, allein ich hoffe das Versäumte bald nachzuholen, in den letzten Wochen bey meinem Umzug von Jena nach Weimar war ich gar zu sehr gedrängt.

Lebenslängliche Theilnahme versichernd und erbittend.

[19]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Eduard Joseph d'Alton. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6CEF-2