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An Sophie von La Roche

Liebe Mama, Brentano hat mir Ihre täglichen Briefe an Ihn gezeigt. Das Weibgen ist wohl und ich wünsche dass die Freundschafft und das zutrauen, das mir bisher der Mann bezeugt, ungeheuchelt seyn möge, ich glaubs wenigstens, und so hoff ich dass [245] ich der Kleinen künftig keinen Verdruss mehr, und vielleicht eine angenehme Stunde hie und da machen werde. Sagen Sie ihr das mit dem herzlichsten Grus.

Täglich streb ich und arbeit ich braver zu werden, hab auch Gott sey Danck wieder Relais Pferde für meine weitere Route getroffen. Adieu liebe Mama, und nun noch eine Bitte. Dem von Buri in Neuwied gab ich lezten Sommer einige Gedichte, die er mir vorenthält, das verdriesst mich, ich hab ihm geschrieben, er lies mir durch einen dritten sagen: er wolle mir sie durch Madame la Roche schicken. Bitte, bitte liebe Mama schaffen Sie mir sie. Was hab ich denn lezten Freytag empfangen sollen? Hrn. v. Hohenfeld viel Grüse. Ade liebe Mama. [Frankfurt] d. 21. Merz 1775.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1775. An Sophie von La Roche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6D37-5