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An Friedrich Theodor Kräuter

Sie erhalten hiebey, mein lieber Kräuter,

1) Den Don Juan, welcher in das Vermehrungsbuch einzutragen ist und an vertraute Freunde und Personen verliehen werden kann.

2) Ein Blatt für Herrn Goullon, mit meinem Gruß mitzutheilen.

3) Ein Blatt für Herrn Oberbaudirector Coudray (wenn Sie das Buch erhalten, senden Sie es an Herrn Hofrath Voigt mit Bitte um baldige Resolution), wogegen Sie sich das bezeichnete Buch durch Sachse ausbitten lassen.

4) Ein Blatt für Hoffmann wegen der Subscription für Hamann.

5) Morphologie zweytes Heft an Herrn Major von Knebel.

Die Theilnahme des Herrn Goullon an dem Schicksal des guten Seidels konnte ich nicht ohnbeachtet[252] lassen und fragte daher bey meiner Ankunft in Jena sogleich nach dem Unglücklichen. Die erhalten Nachrichten überzeugten mich, daß nichts anderes noch Besseres hätte geschehen können, als ihn herüber zu schaffen. Er wüthete die erste Zeit; nun aber hat er sich beruhigt, spaziert mit dem Inspector im Garten, raucht Tabac und gefällt sich am Orte, ohne eigentlich zu wissen, wo er ist. Auch Herrn Geh. Hofrath Stark habe deshalb gesprochen, und alle Freunde können sich beruhigen daß er nirgend besser könne aufgehoben noch versorgt seyn.

Eine mögliche Herstellung wird durch gute Behandlung auf alle Fälle vorbereitet.

Jena den 21. April 1820.

J. W. v. Goethe.


Den 22. April Morgens. So eben besucht mich der Irrenhausinspector Eilenstein und bringt mir den Umständen nach gute Nachricht; was ich von ihm über die Behandlungsweise seiner Patinten gehört, überzeugt mich daß Seidel nicht besser aufgehoben seyn könnte. Hievon werden sich die Seinigen gleichfalls überzeugen, wenn sie von Zeit zu Zeit Erkundigung einziehen und zwar persönlich, wie auch schon geschehen ist.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Friedrich Theodor Kräuter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6DC3-9