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An Carl Wilhelm Constantin Stichling

[29. März 1824.]

Ew. Hochwohlgeboren

erlauben in einer kleinen Angelegenheit mich an Dieselben zu wenden und um eine Gefälligkeit zu bitten deren Gewähre je nachdem die Umstände es erlauben wohl geziemend hoffen darf.

Ich werde nämlich von einigen auswärtigen sehr werthen Freunden um handschriftliche Denkmale von Herder und Wieland dringend ersucht; nun ist alles was mir von diesen genannten theuren Männern übrig geblieben vertraulich und bedeutend, dessen ich mich nicht entäußern darf.

Sollte [sich] unter den Papieren, an denen es in Ihrer hochgeschätzten Familie nicht fehlen kann, irgend etwas prosaisch weniger Bedeutendes, oder poetisch [95] Erfreuliches vorfinden so würde dessen Mittheilung dankbarlichst erkennen und von meiner Seite gern etwas Gefälliges dagegen erwidern.

Verzeihung der Zudringlichkeit! aber eben in diesen Tagen erhalt ich einen Mahnbrief in dieser schon einige Jahre verschobenen Angelegenheit. Haben Sie die Güte diesen frommen Wunsch Ihrer Frau Gemahlin so wie mich selbst allerbestens zu empfehlen.

ergebenst

Weimar den 27. März 1824.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Carl Wilhelm Constantin Stichling. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-70CA-D