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An Charlotte von Stein

Dancke meine Beste, und wäre nicht schon heut früh des Wesens so viel geworden, hätt ich schon angefragt, ob Sie mich heute zu Tisch haben wollen? Es ist aber auch Sonntags bey mir als wärs Jahrmarckt. Gestern Abend ist mirs herzlich weh geworden, recht von Grund aus, davon mündlich mehreres.

[28] Der Abschied des dicken, ist freylich nicht ohne unangenehmes für mich gewesen, und giebt mir auf die erste Zeit viel mehr zu thun. Doch ists immer besser mit solchen Menschen auf keine Art verwandt zu seyn. Adieu beste. Mein Tasso dauert mich selbst er liegt auf dem Pult und sieht mich so freundlich an, aber wie will ich zureichen, ich muss auch alle meinen Waizen unter das Commissbrod backen. Gestern sagte mir Oertel, ich wollt ich wäre wieder so iung wie Sie ich wollte mirs besser zu Nuzze machen.

d. 31. Dez. 80.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1780. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-73D5-E