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An Johann Heinrich Meyer

Von Ihnen, mein trefflicher Freund, wünsche ich auch wieder etwas zu hören. In Berka hier ist es so still und friedlich, als wenn seit hundert Jahren, und hundert Meilen weit kein Kriegsgetümmel existirte. Der Tag ist so lang daß er manchmal langweilig wird, und dieß wissen Sie ist der Erfindung sehr günstig. Und so bin ich denn auch mit dem Plan des kleinen Stücks bis in's Einzelne ziemlich zu Rande. Die Scene der Parzen ist besser geworden als ich sie mir anfangs dachte. Den Mechanismus mit dem Weisen und Zwirnen habe ich aufgegeben und etwas ersonnen das mehr Styl hat und die Sprechenden weniger irrt, ja vielmehr der Handlung günstig ist. Ist in den andern Dingen über die wir Abrede genommen etwas vorgefallen? Sobald die Zeichnung von Halle kommt, werde ich Sie ersuchen mit Genaßt herauszufahren, damit wir gleich alles bereden und bestimmem.

Empfehlen Sie mich Ihro Hoheit auf das angelegentlichste und schreiben mir von dem Befinden dieser verehrten und geliebten Fürstin.

Erhalten Sie mir Ihre Freundschaft und lassen Sie manchmal von sich hören.

Berka an der Ilm den 18. May 1814.

G. [273]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-756F-8