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An Johann Heinrich Merck

Du mußt auch wenigstens Ein Wort haben, eh ich von Rom weiter ziehe. Ich bin nun drey Monate hier und daß ich mich recht satt sehe kannst du dencken. Ich sage nichts weiter, denn was will man sagen wenn man zum Schauen der Dinge kommt, die man von Jugend auf, mit den Augen des Geistes, gewaltsam vergebens herbeygezogen. Es war hohe Zeit daß ich mich auf den Weg machte, ich wäre für Sehnsucht vergangen. Behalte mich in freundlichem Andencken, du siehst mich wahrscheinlich wenn ich nach Hause kehre, wann, weiß ich nicht. Magst du mir etwas sagen, etwas bestellen; so findet mich dein Brief, unter einem Umschlag an Tischbein, al Corso incontro al Palazzo Rondanini am sichersten. Aschermittwochen gehts nach Neapel, Ostern bin ich wieder hier. Lebe wohl grüße die deinen.

Rom d. 10. Febr. 87.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1787. An Johann Heinrich Merck. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-76A1-E