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An den Großherzog Carl August
Ew. Königlichen Hoheit
die gnädigst mitgetheilten Sinica hiedurch zurücksendend, bemerke nach näherer Betrachtung, daß hier die Rede sey von einer wichtigen Sammlung chinesischer Bücher und literarischer Seltenheiten; die Zahl des angegebenen, jahrelang mit Sorgfalt gehäuften Schatzes beträgt 67 Bände und Hefte und wird auf 5361 rh. angeschlagen.
Der Besitzer, und wie aus allem hervorgeht, ein fleißiger Mitarbeiter im chinesischen Felde, Antonio Montucci, wünscht solches zu verkaufen und beweist durch einen beygelegten Quartband daß er in diesem Geschäft anerkannte Verdienste habe.
Welchen Werth man aber auch dieser Sammlung zugestehen mag, so werden Ew. Königliche Hoheit doch schwerlich gesinnt seyn in das Anerbieten einzugehen; der Einfluß chinesischer Literatur auf unsere Studien orientalischer Sprachen ist noch viel zu gering, als das es dergleichen Hülfsmittel bey uns bedürfte; für [253] das näher liegende Arabische ja Indische haben Ew. Königliche Hoheit schon manches gethan, welches nicht unfruchtbar gewesen ist, den Professor Kosegarten in seinen Studien besonders gefördert hat und auch einem jeden Nachfolger von bedeutendem Nutzen seyn wird.
Höchst Dieselben erlauben gewiß daß wenn in diesem Fache sich irgend etwas Bedeutendes hervorthut dasselbe schuldigst gemeldet und zu dessen allenfalsigen Anschaffung geziemender Vorschlag gethan werde.
Verehrend
unterthänigst
J. W. v. Goethe.