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An Friedrich Theodor von Müller

Ew. Hochwohlgeboren

so wie meine übrigen geneigten Freunde, nehmen geneigt auf wenn ich mich noch einige Tage ganz in der Stille halte; denn nur die absolute Einsamkeit macht mir möglich, die physischen und moralischen Folgen jenes schrecklich-traurigen Ereignisses zu übertragen. Schriftliche Mittheilungen jeder Art werden mir sehr angenehm seyn.

[152] Hiebey, vertraulich, das noch unvollständige Verzeichniß meiner sämmtlichen Werke zu geneigter Einsicht und Überlegung. Auch folgt ein Schreiben Herrn Sorets hiebey dessen vollständige und musterhafte Aufklärung des vorliegenden Geschäfts höchst erfreulich wäre, wenn wir nicht befürchten müßten daß der wilde, weitumgreifende Vulkan uns auch dieses hübsche Unternehmen werde zerstört haben.

Meine Erfindungskunst ist gleichfalls dabey compromittirt, denn ich bilde mir ein zwey recht hübsche Rückseiten für die unternommenen Medaillen erfunden zu haben.

Herrn von Naglers Ankunft wird mir doppelt und dreyfach erfreulich seyn; ich hoffe bis dahin mich wie der einigermaßen in's Gleichgewicht gestellt zu haben. Das Mehrere nächstens.

Noch eins, der Brief von Carlsruhe hat sich in diesen verhängnißvollen Stunden bey mir verkrochen; ich darf wohl Heinrich Müller zu Ihnen schicken? damit Sie die Güte haben ihm die Sache zu sagen wie die gemachten Bedingungen sehr annehmlich erscheinen. Er empfängt Reisegeld und von Ostern an bezieht er 100 rh. aus unserer Casse, das übrige wird sich finden.

Verzeihung und Neigung!

Weimar den 25. März 1825.

G. [153]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Friedrich Theodor von Müller. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-774D-6