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An Carl Ludwig von Knebel

Du erhälst einen Brief auf die Herren Morin Lombard und Borel nach Genv, mit der Ordre dir hundert Carolin auszuzahlen.

Deinen Brief von Richtensweyer erhielt ich gestern und das was du drinne begehrst ist ziemlich durch diese Anweisung erfüllt. Brauchst du gegen das Ende deiner Reise noch etwas wird sich auch Rath finden.

Hoze ist ein gar guter Mann und muss dir besonders wohlgethan haben. Ein Büstgen und auch den Sattel für ihn will ich besorgen.

Wolltest du Herrn Pastor Wytenbach in Bern Bitten dass er mir einige Stückgen Granit und Gneus vom Gotthard und andern Bergen schickt und was er sonst von Gebürgarten entbehren kann. Er mag es [261] nur an Lavatern schicken, von dem erhalt ichs nachher leichter. Ich will ihm dagegen auch etwas aus unserer Gegend übermachen.

Dass du mit Genv schliesen willst ist gar wohl gethan, du kommst zur rechten Zeit wieder hast eine schöne ganze Tour gemacht. Nur hüte dich vor dem Winter man verdirbt sich das genossne Gute wenn man in der bösen Jahrszeit reist. Gebe Gott dass du alsdenn gerne und zufrieden in deinem Zustand mit uns leben magst.

Hier leben wir einige Zeit her ruhig neben einander, was sich aneinander geschlossen hat bleibt, und das andre stört sich wenigstens nicht.

Nimm innliegenden Brief wohl in Acht denn dem Überbringer werden 100 Carolin ausgezahlt da man dich dort nicht kennt.

Es grüst dich alles. Der erste Ackt meiner Vögel ist fertig und wird nächstens aufgeführt.

Ich habe viel guten Humor, bin aber dabey immerhypochonder selon Mdm de Fr. Adieu. Moser ist aus darmstädtischen Diensten, das du wohl noch nicht weisst. Die Elende alte Rothenhahn ist gestorben.

d. 28. Jul. 80.

G.


Wenn du nach Emmedingen kommst; so lies ihnen die Iphigenie ich habs lange versprochen und nicht geschickt.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1780. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77B7-5