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An Johann Christian Kestner

[Darmstadt, 29. November 1772.]

Ich dancke euch lieber Kestner für die Nachricht von des armen Jerusalems Todt, sie hat uns herzlich interessirt. Ihr sollte sie wieder haben wenn sie abgeschrieben ist.

Merck läßt euch grüssen auch seine Frau, die immer darauf besteht ihr müsstet ein recht braver Mensch ein. Henry geht alle Abend in die Komödie und kümmert sich nichts um die Welt. Euer Grus an die Flachsland hat mir einen Kuss getragen ich bitte euch grüsst öfter, so mag ich gern Porteur seyn. Ich soll euch sagen tausenfaches Liebesglück wünscht, und alle möchten Lotten kennen. Ich pflege viel von ihr zu erzählen da denn die Leute lächlen und argwohnen es mögte meine Geliebte seyn, biss Merck versichert von der Seite sey ich ganz unschuldig. Grüsse mir Dorteln und Carolinen und [41] alle meine Bubens. Gestern fiel mir ein an Lotten zu schreiben. Ich dachte aber, alle ihre Antwort ist doch nur, wir wollens so gut seyn lassen, und erschiessen mag ich mich vor der Hand noch nicht. An Gottern hab ich eben geschrieben, und ihm eine Baukunst geschickt.

Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1772. An Johann Christian Kestner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-77D2-5