40/15.

An den Großherzog Carl August

[Concept.]

[19. August 1825.]

Ew. Königlichen Hoheit

nächstens persönlich aufzuwarten hoffend bitte um die Erlaubniß noch ein schriftliches Lebenszeichen zu übersenden. Vor allen Dingen darf ich meine Freude aussprechen über den so wohl und vergnügt zugebrachten Sommeraufenthalt in Wilhelmsthal, dessen schöne Tage durch den Eintritt eines theuren Enkels in den hohen Familienkreis so entschieden verherrlicht worden.

Sodann erwähne verschiedener zwar kleinen, aber doch einiges Interesse mit sich führenden Vorkommenheiten und Geschäfte.

Das eben so sorgfältig geschriebene als trefflich eingebundene Werk des Engländer Daniell hat mir gar manche angenehme Belehrung gegeben, ich werde ihm deshalb in Höchst Ihro Namen einiges Verbindliche schreiben können, sobald ich einigermaßen diese[22] Gegenstände ernstlich vor mir aufrufen darf; in der letzten Zeit wollten meine Facultäten sich nicht durchaus dem Willen gehorsam erweisen.

Ich setze voraus daß Daniell derselbige ist welchen wir mit General Congreve hier gesehen haben.

Daß aber das Instrument zerbrochen melde ihm nicht, weil er dadurch veranlaßt werden könnte ein neues zu senden. Hofrath Döbereiner, dem ich es übergeben, versichert solches durch den Ilmenauer Glasbläser, welcher nächstens erwartet wird, gehörig wieder herstellen zu lassen.

Nachdem Präsident v. Motz mir Höchst Ihro Absichten wegen Sieglitz eröffnet, habe ich sogleich die Einrichtung getroffen daß Schrön und er sämmtliche Instrumente der Sternwarte zusammen durchgehen und Bericht erstatten was daran etwa zu thun sey? Hiedurch ist denn eine gemeinsame Beschäftigung dieser beiden jungen und tüchtigen Männer eingeleitet, worauf man ein weiteres gutes und thätiges Verhältniß, durch successive Veranlassung, befestigen kann.

Hiezu ist überhaupt die beste Aussicht, da Sieglitz früher bey Schrön Mathematik gehört hat und zunächst, wie in der Folge, den Beystand eines Mathematikers nicht wohl entbehren kann.

Wohin ich die mit beyliegendem Schreiben eingegangene Partitur abzugeben habe werden Höchst Dieselben mir anzudeuten geruhen.

[23]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An den Großherzog Carl August. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-79D8-9