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An Johann Kaspar Lavater

Auch wieder lieber Bruder einige Worte nach dem A.B.C.

a) Die Kupfer die noch hier sind wäre mir lieb wenn du sie dem Herzog überliesest, er sammlet iezt und hat schöne Freude und Sinn dran. Für dich sind unter dem ganzen Wust höchstens ein halb duzzend Lukas v. Leyden schäzbaar. Dagegen will ich dir die Albrecht Dürers was mir in die Hände kommt ausantworten.

b) Gott seegne dich für deine Freude an meiner Künsteley. Ich kan's nicht lassen ich muss immer bildeln.

c) Deine Waserische Geschichte gehört eben recht dir weil sie so aus Noth dem innersten entrissen ist.

Lies doch wo du Zeit findest das Diarium der Revolution in Neapel durch Masaniello, wenn du [328] es noch nicht kennst. Dir gewiss wie mir unschäzbaar.

f) Das von Herdern kenn ich noch nicht.

g) Der Schein ist gut. Von dieser Obliegenheit wird dich der Herzog nächstens auf eine schöne und freundliche Art befreyen. Das Geld wirst du nun haben.

h) Hast du denn selbst eine Iphigenie.

i) Lass mir wo möglich durch Bäben ein näher Wort sagen wie dir ist. Lieber Bruder lass uns immer näher zusammenrücken. Die Zeit kommt doch bald wo wir zerstreut in die Elemente zurückkehren werden aus denen wir genommen sind.

k) Täglich wächst der Herzog und ist mein bester Trost.

1) Was thust du für Gera? du Treiber.

m) Danck für die Worte über die Silhouette. Es ist eine edle Seele und liebt dich wie man lieben kan. Schick mir doch dein Bild für sie ich hab ihr meins geborgt.

Grüse Frau, Kinder und alles. Schreib mir immer es sey was es wolle.

Gieb meine Sachen an Bäben die weis wo mit hin. Adieu.

d. 3. Nov. 80.

G. [329]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1780. An Johann Kaspar Lavater. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7D91-5