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An Johann Friedrich Rochlitz

Ja wohl, mein Theuerster, war der freundliche Besuch den Sie und gönnten ein schöner Beweis daß wir uns im Lebensgange an einander nicht geirrt haben; es zeigte sich daß wir, wenn gleich in einiger Entfernung, parallel neben einander fortgingen und, bey'm Wiederzusammentreffen, keiner am andern etwas Fremdes empfand; es war Ihnen bey mir behaglich, eben so mußt es wechselseitig seyn. Sie konnten der Freund meiner Freunde werden, es ergab sich alles ganz natürlich, ohne daß irgend etwas wäre auszugleichen gewesen, und so mußten wir wünschen Sie hätten noch einige Tage verweilt. Schwiegertochter und Kinder waren wiedergekommen; Herr Rauch traf ein und wir hätten Sie herzlich gern an den guten Stunden des Wiedersehens und heitern Empfangs auch Ihren genugsamen Theil nehmen lassen. Auch hätte ich der guten Ottilie so gern einen musikliebenden Gast entgegengeführt.

Hier nun will ich schließen, mit dem treuesten Dank für Ihr werthes baldiges Schreiben, mit reinen Wünschen und Grüßen an die theure Ihrige und mit Ankündigung einer Rolle, deren Inhalt wir einen geneigten Empfang erbitten.

und so fortan!

Weimar den 3. Juli 1829.

J. W. v. Goethe. [3]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DCD-1