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An Pius Alexander Wolff

Ihr lieber Brief, mein Werthester, hat mich bey meiner Rückkehr aus den böhmischen Bädern freundlichst empfangen, und es freut mich immer, wenn ich[94] dem Kreise, woher mir soviel Angenehmes kam und kommt, irgend etwas Gefälliges erwidern kann. Empfehlen Sie mich daher schönstens dem durchlauchtigsten fürstlichen Paare bey Übersendung inliegender Abschriften. Sodann haben Sie Dank daß Sie meine Todten wieder erwecken wollen; denn dieses Wunder gelingt der Schauspielkunst mehr als irgend einer andern; deshalb denn auch auf jene griesgrämigen Pädagogen keineswegs zu achten ist; der wahre Schauspieler hat einen zu großen Vorsprung, als daß ihn solche Grillenfänger sobald einholen sollten.

Möchte ich Sie doch vor unserm vergrößerten Parterre, vor unsern schwebenden Bogen bald auftreten sehen und mich in meinem alten Winkel Ihrer beiderseitigen Gegenwart erfreuen. Leben Sie indessen recht wohl und gedenken mein zu guter Stunde.

ergebenst

Jena den 23. September 1821.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An Pius Alexander Wolff. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-7DDD-E