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An Wilhelm von Humboldt

[Concept.]

[19. November.]

Nur einen kurzen und flüchtigen Brief, lieber Freund, auf Ihre letzte Zuschrift vom 10. Octobr.

Ich kann wohl denken wie schwer es hält sich von Paris los zu machen. Eine Reise zu endigen ist immer so umständlich als sie anzutreten. Indessen freuen wir uns schon zum voraus Sie wieder zu sehen und Ihnen, in Austausch für die vielen Erfahrungen, von den wunderlichen Übungen Nachricht zu geben die in Deutschland das Subject bisher mit sich selbst vorgenommen hat.

Schade daß die kritisch-idealistische Partey, der wir schon so viel verdanken, in sich selbst nicht einig ist und das Grundgute ihrer Lehre, das ohnehin so leicht mißgedeutet werden kann, mit Übermuth und Leichtsinn zur Schau ausstellt.

Wegen Ihrer Reisebeschreibung habe ich mit Schillern schon manchmal gesprochen. Sie werden an uns recht lebhafte Theilnehmer finden.

Den Thicknesse über den Montserrat müssen Sie nothwendig lesen und die Vergleichung selbst anstellen. Er ist ausführlich genug, doch scheint mir [147] der Gegenstand, durch Ihre Ansicht, wieder neu zu werden.

Versäumen Sie ja nicht mir die Nachricht von der Pariser Ausstellung entweder zu übersenden oder sie mitzubringen. Vielleicht hätte Herr Tieck die Gefälligkeit mir bey dieser Gelegenheit einige nähere Notiz von den französischen Künstlern zu geben, auch den Geburtsort, das Alter und was sonst von ihnen merkwürdig ist, anzuzeigen und mit mir, wenn Sie Frankreich verlassen, in eine unmittelbare Correspondenz zu treten.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1800. An Wilhelm von Humboldt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-811E-C