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An Johann Wolfgang Döbereiner

Ew. Wohlgeb.

habe diese Zeit her immer zu besuchen gehofft und daher manches mitzutheilen verschoben, und nun erinnert mich Ihr bisheriger Präparand Freyberg, daß er vor einem Jahr angestellt und ihm ein jährliches Honorar von 25 Thalern zugesichert worden, welches ihm bis jetzt noch nicht ausgezahlt worden sey. Ich habe die Nothwendigkeit einer solchen Anstellung damals wohl erkannt, nur ist die Ausfertigung deshalb über den Drang der Zeiten vergessen worden. Die Persönlichkeit des jungen Mannes hat mir ganz wohl gefallen und ich zweifle nicht daß er seine Schuldigkeit wird gethan haben, doch wünsche ich auch darüber ein Zeugniß von Ihnen, nicht weniger zu vernehmen wen Sie allenfalls für das nächste Jahr vorschlügen, weil dieser junge Mann, wie er mir sagt, das Famulat bey Hofrath antreten wird. Wollen Ew. Wohlgeboren mir den Bericht wegen des vorigen Jahres bey dieser Gelegenheit einreichen, so würde Herzogliche Commission auf's neue [208] sich Ihrer Thätigkeit erfreuen können, und ich würde mich vorbereiten bey meinem nächsten Besuch in Jena mich schneller und gründlicher von allem persönlich überzeugen zu können.

Ich lege ein Blättchen bey, welches mir Herr Medicinalrath Kieser von Brüssel zugesendet hat. Ist Ihnen etwas von diesen Versuchen bekannt geworden? Mit den besten Wünschen mich unterzeichnend

ergebenst

Weimar den 28. März 1814.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Johann Wolfgang Döbereiner. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-81C2-7