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An Charlotte von Stein

Der Sturm hat die ganze Nacht gewährt, und mich aus seltsamen Träumen wohl fünfmal aufgestört, und der Tag der so unhold einbrach, wollte eben Ihr Angesicht nicht sehen unter meinem Wachholderbaum. Ich hab meine kleine Wirthschafft um und umgekehrt. dieses Zieraffen Papier gefunden, und zugleich [120] schick ich. Aussicht vom Stüzzerbacher berg lincks, wie das Sie schon haben rechts ist, gezeichnet das erstemal in Ilmenau. Schwedenborg. Grau Papier für Kestern, und einen Bindfaden. Es ist das Maas wo Sie sollen einen Pflock zum Nagel in die Wand schlagen lassen. NB. gemessen von dem Nagel wo das Berg Nebelbild hinzuhängen kommt. Gestern Nacht hab ich ein Model zu einem Schlitten für Sie, aus einem Stümpfgen Wachslicht gefertigt, er ist auch schon bestellt. Wenn Sie mich sollten sizzen sehn, in dem neuen Eckgen das ich mir bereitet habe. Ich kalfatre ietzt Fenster und Thüren, und will sehn will lang ich mich gegen die Unbilden der Wittrung halte, und ob sie mich überwältigen. Addio – Ich muß nur noch nach einem Pferd schicken denn die Unruhe hat mich heute wieder an allen Haaren. Gute Nacht. [Weimar] d. 19. Nov. [1776.] halb vier. Nach Mittag.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1776. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-81E4-C