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An Johann Friedrich Cotta

Ew. Hochwohlgeboren

gefälliges Schreiben erreicht mir in dem Augenblick, da ein unersetzlicher Verlust mich anmahnt umherzuschauen und zu beachten, was nun Schätzenswerthes [315] für mich auf dieser Erde übrig geblieben. Da tritt denn ohne weiteres das Verhältniß zu Ew. Hochwohlgeboren bedeutend hervor und ich habe mir Glück zu wünschen, daß ich ein Geschäft, woran mein und der Meinigen Wohlstand geknüpft ist, den Händen eines Mannes anvertraut sehe, der mit entschiedenster Thätigkeit die edelsten Zwecke verfolgt und sowohl durch Klugheit als Redlichkeit sich allgemeines Ansehen und Zutrauen erworben hat.

Hiernach muß daher mein eifrigster Wunsch bleiben, die wechselseitigen Bezüge klar und rein erhalten zu wissen, damit wir uns mit Zuversicht jener schönen Tage erinnern mögen, wo wir unter den Augen, mit treuer Theilnahme eines nur zu früh angeschiedenen Freundes den Anfang einer Verbindung feyerten die so lange segenreich für uns dauern sollte.

Das Weitere mir auf die nächste Mittheilung vorbehaltend.

In vorzüglichster Hochachtung mich unterzeichnend

Ew. Hochwohlgeb.

ganz gehorsamsten Diener

J. W. v. Goethe.

Schloß Dornburg d. 10. Sept. 1828.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Johann Friedrich Cotta. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-82B7-A