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An August von Goethe

[Concept.]

[Marienbad, 15. August 1821.]

Aus Vorstehenden ist zu ersehen, daß ich mich sehr wohl und im Stillen thätig verhalte. Wäre das Wetter gut und ich könnte fort baden, besonders aber in der Gegend freyer umhergehn, so wäre alles viel besser. Doch will ich nicht ungeduldig werden; anderswo wäre es auch nicht anders und innere Hausbequemlichkeit finde ich nirgends wie hier. Gegenwärtig ist meine Absicht, Sonntag den 23. hier abzugehen, doch würde länger bleiben, wenn das Wetter sich besserte.

Ich habe nur weniger Schritte in die Gegend thun können; Stadelmann hat indessen genug Gestein zusammengetragen, ein Bergmann brachte Entfernteres, darunter ein paar Augiten von großer Schönheit. [41] Mir ist sehr angenehm, diesen Granitknoten, in Carlsbad so lange beobachtet, nun auch nach Mittag zu an seiner Grenze zu kennen. Resersteins Charte thut dabey treffliche Dienste. Es ist freylich überall immer eins und ebendasselbe, doch auch sich davon zu überzeugen angenehm.

Das Wetter, das die Wege verdirbt, ist freylich Schuld, daß ich den Prälaten noch nicht besucht habe; oder vielmehr, daß er mich noch nicht eingeladen hat, weshalb er sich am Sonntag entschuldigte. Wir wollen sehen, wie auch das zu erlangen ist, besonders da sich für Minearologie manches hoffen läßt.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1821. An August von Goethe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8428-D