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An Carl Ludwig von Knebel

In Beantwortung deines lieben Schreibens erwidere ich nur eilig so viel, daß Durchlaucht der Herzog Sonnabend den 8. abreist, und daß du also zu eilen hast, wenn du ihn noch sprechen willst. Auf alle Fälle kommst du in eine stürmische Epoche, wo die Bedürfnisse der Einzelnen verschwinden und ihre Wünsche verhallen. Die deinigen, so bescheiden sie sind, lassen sich vielleicht im Augenblick nicht erfüllen. Ich weiß, was es für Regoziationen und für Zeit kostete, um zwey wohlempfohlenen jungen Leuten in sächsischen Regimentern die letzten Stellen zu verschaffen. Ich sage dieß voraus, damit ein ungünstiger Erfolg vorbereitet und ein günstiger desto erfreulicher sey. Auf alle Fälle mußt du dich und deinen Sohn [86] darstellen, und man weiß nicht, was in solchen bedeutenden Momenten sich Glückliches ereignen kann. Du steigst bey uns ab, für zwey Personen ist gebettet. Möchten wir dich gesund wiedersehen und froh entlassen!

Weimar den 4. Jan. 1814.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8793-3