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An Carl Ludwig von Knebel

Weimar den 5. Febr. 1814.

Heute vermelde ich dir, mein theuerster Freund, daß ein Kleeblatt artiger Freundinnen, ohne den Frost zu fürchten, sich morgen Sonntag den 6. Febr. zusammenthun und auf dem Schlitten dem geliebten Jena zueilen wird. Gegen Abend werden sie bey Euch erscheinen, sie hoffen eine freundliche Aufnahme und ein Whist zu finden, und vertrauen auf Eure Güte.

[129] Eine Zeitlang war ich unschlüssig, ob ich sie nicht begleiten sollte, dann aber behielt die löbliche Hausgewohnheit mächtig die Oberhand. Ich benutze diese ziemlich ruhigen Augenblicke manches zu ordnen, was mehrere Jahre her, durch Krankheit, Reisen und Krieg dergestalt verwirrt worden, daß meine hübschen Besitzungen ein unerträglich chaotisches Ansehen haben und völlig ungenießbar geworden sind. Die Meinigen haben den Auftrag mehr zu erzählen, deshalb ich um Wohlwollen bittend eilig schließe.

Goethe. [130]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-89C3-9