39/98.

An Johann Jacob und Marianne von Willemer

[Concept.]

Es ist nicht zu läugnen daß Weimar oft als eine Charybdis erschien, die aber wenn sie vieles einsog auch genugsam es wieder entließ. Um also unserer Liberalität wieder einigen Kredit einzuleiten sende hier mit den freundlichsten Grüßten ohne weitere Bedingung und Anlaß das wundersame Büchlein dem ich den besten Empfang und mir das liebevolle Andenken aller Guten und Werthen aber und abermals erbitte.

Gerade das Umgekehrte, allerliebste, liebenswürdigste Marianne, sollten Sie dencken! Ihr ganz originelles Geschenck war mir gleich eine höchst gefällige Augenweide und wird es täglich mehr, da die guten Muntern Knaben solche bunte Vögel, in dem sonnigen Garten hin und her fliegen lassen. Diese Aepfelchen, wenn man sie in die Hand nimmt, erregen sogleich den Wunsch: Kind zu seyn. Doch das dauert nicht lange; bleibend aber und immer sich erneuend ist das Verlangen Sie wiederzusehen, und in redlicher Gegenwart fühlen zu lassen: daß ich unwandelbar sey

angehörig

Weimar d. 17 Febr. 1825.

Goethe. [119]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1825. An Johann Jacob und Marianne von Willemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8A7E-E