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An Carl August Varnhagen von Ense

Ew. Hochwohlgeboren

haben nicht allein durch Ihre freundliche Gegenwart und angenehme Unterhaltung bey mir die freundlichsten Eindrücke zurückgelassen, sondern das Andenken der theuern Reisenden wird bey mir augenblicklich wieder hervorgerufen durch das unvergleichliche Kunstwerk, wodurch das Alte im Neuen, das gewichtige Antike im anmuthigsten Modernen so glänzend ausgedruckt ist. Anstatt aber hiedurch zu dankbarer Empfindung aufgeregt zu werden, bin ich erinnert, daß ich noch auf mehr als eine Weise in Ihrer Schuld sey; um nun hievon wenigstens einen Theil abzutragen übersende das früher erwähnte Herrnhutische Gedicht, welches vielleicht für das Anmuthigste gehalten werden kann was aus der Religions-Ansicht jenes merkwürdigen Mannes, dessen Geschichte Sie so viel Aufmerksamkeit gewidmet, hervorgegangen. Möge uns Ihre deshalb unternommene Arbeit bald zu Gunsten kommen.

Auf unsrer Frau Großherzogin Anfrage: womit sich Ew. Hochwohlgeboren gegenwärtig beschäftigen, konnte ich was Dieselben mir vertraut, sogleich erwidern [83] und ich kann versichern daß nach jener Arbeit ein lebhaftes Verlangen alsbald erregt worden.

Hochachtungsvoll verpflichtet,

Ew. Hochwohlgeb.

gehorsamster Diener

J. W. v. Goethe.

Weimar den 23. September 1829.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1829. An Carl August Varnhagen von Ense. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8AC0-7