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An Friedrich Wilhelm Riemer

Berka an der Ilm d. 9. Juni 1814.

Es waren wohl sehr fruchtbringende Tage, die wir zusammen zubrachten. Haben Sie Dank für so gute Assistenz ohne die ich mich in der größten Verlegenheit befunden hätte. Ich muß aber Ihren Beystand nochmals anrufen, denn Epimenides naht sich seinem Erwachen. Das Stück ist so gut wie fertig, aber freylich die letzte Hand anzulegen wage ich kaum allein; ich stehe noch zu nahe daran. Könnten Sie daher Sonntags mit den Frauenzimmern herauskommen, so würde ich dadurch sehr gefördert seyn; zu Beschleunigung aber sende die zweyte Abtheilung, die nun zusammenhängt, zu gefälliger Durchsicht und [297] einstweiliger Interpunction, die ich theils ganz weggelassen theils nur mit Bleystift angegeben habe.

Die mit Bleystift geschriebenen Anmerkungen sind vorerst nur zur allgemeinen Notiz. Ich kann hoffen daß bis Sie herauskommen auch der Anfang fertig sey und Sie alsdann alles mit hinein nehmen um durch irgend eine leserliche Hand die Abschrift machen zu lassen. Sobald dieses fertig ist, wollte ich sie Iffland durch eine Estaffette schicken um mich also auch von dieser Schuld zu erledigen. Leben Sie recht wohl.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Friedrich Wilhelm Riemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8AE8-F