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An Caroline de la Motte-Fouqué

[Concept.]

[3. Januar 1814.]

Vormals war es eine löbliche Sitte daß man Gönnern und Freunden sich bey'm Jahreswechsel empfahl, als sie aber zur hohlen Gewohnheit ausartete, wurde sie gewaltsam auf einmal abgeschafft; nun finde ich daß man gegenwärtig alle Ursache hat sie im ältesten Sinne wiederherzustellen, weil man, durch eine solche Epoche, genöthigt wird die Dauer seiner Gesinnungen auszusprechen, womit man gegen Freunde das Jahr über gewöhnlich zaudert.

Ich danke daher zum verbindlichsten für den freundlichen Brief, durch den Sie mich berechtigen, auch an Sie ein Blatt zu senden, in der Hoffnung daß Ihr Herr Gemahl glücklich bey Ihnen angelangt seyn werde, und in dem Kreise der Seinigen den [84] schönsten Lohn empfange, für so manche leibliche und geistige Unbilden die er vergangenes Jahr erdulden mußte. Lassen Sie uns das Innere dergestalt auferbauen und erhalten daß wir unsere zurückkehrenden Freunde dereinst recht behaglich bewillkommen und erquicken können.

Mögen Sie mir von dem was Sie vorhaben oder vollenden Kenntniß geben; so bleiben Sie dabey jederzeit meiner aufrichtigsten Theilnahme versichert.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Caroline de la Motte-Fouqué. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8C89-2