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An Johann Heinrich Meyer

Für manches Gute habe ich Ihnen, mein liebster Freund, zu danken, besonders für das letzte Manuscript; wodurch wir um einen gedruckten Bogen reicher geworden sind und doch etwas übrig haben.

Hofrath Eichstädt hat gestern wegen eines Neujahrs-Programms angefragt, freylich etwas spät. Es thäte Noth daß man diesen Herrn ihren eigenen bedankte daß sie sich dienen ließen. Er wird Ihnen schreiben. Möchten Sie bey dieser Gelegenheit auch des Päste- [469] rischen Werkes und Wesens gedenken. Wenn man auch ein Kupfer verlangt, so habe ich den Einfall gehabt, ob man nicht unsern ersten Entwurf zu dem Schmettauischen Grabmal, als zu einem allgemeinen Grabmal der sämmtlichen Helden und des Reiches dazu sollte stechen lassen. Es ist Schade, daß dieser Gedanke sich im Portefeuille verliert. Nur weiß ich nicht recht anzuzeigen, wo die Zeichnung bey mir zu finden ist, und 8 Tage bleibe ich immer noch aus.

Meinen hiesigen Aufenthalt macht mir Werner sehr interessant. Es ist ein sehr genialischer Mann, der einem Neigung abgewinnt, wodurch man denn in seine Productionen, die uns andern erst einigermaßen wiederstehen, nach und nach eingeleitet wird. Übrigens treiben wir allerley wunderliche Dinge und thun wir gewöhnlich was wir sollten.

Leben Sie recht wohl und sagen mir ein Wort.

Jena den 11. December 1807.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Johann Heinrich Meyer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-8E8F-6