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An Sophie von La Roche

Gestern Abend liebe Mama haben wir gesiedelt und gedudelt bey der guten Max. Ich dancke für Ihren Brief, auch für den ersten durch Fahlmer, ich hab ihn richtig erhalten. Ihre Briefe sind hier danckbar zurück. Es ist doch immer eine freundliche Zuflucht, das weise Papier, im Augenblick der Noth ein wahrer, theilnehmender Freund, der uns durch keine wiedrige Ecken des Charackters zurückstöst, wie man's wohl oft just in den Stunden erfährt, da man am wenigsten so berührt werden mögte.

Dass Sie meine Stella so lieb haben ist mir unendlich werth, lassen Sie sich sie von Friz geben. Es ist nicht ein Stück für jedermann. Wie stehn Sie mit Lenz? Ich weiss kein Wort von, er hat mir [271] Ihre Briefe nicht sehen lassen, mir scheint als wenn Sie mit dem Originälgen nicht gut zurechte kämen. Er wälzt sein Tönngen mit viel Innigkeit und Treue.

Adieu grüßen Sie Hrn. v. Hohenfeld! einen Empfel von Crespel, der Sie herzlich lieb und Schäzt.

Schreiben Sie mir bald. [Frankfurt] d. 1. Aug. 1775.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1775. An Sophie von La Roche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91C4-8