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An Ernst Arnold

[Concept.]

Ew. Wohlgeboren

gefälliges Schreiben früher zu beantworten und die bedeutende Gabe dankbar anzuerkennen, würde mich gewiß beeilt haben, wäre nicht nach einer achtwöchentlichen Entfernung von Weimar mir beides erst jetzt wohlbehalten zugekommen.

Ew. Wohlgeboren machen sich um Künstler und Kunstfreunde höchlich verdient, indem Sie, einer so[314] einflußreichen Anstalt vorstehend, die Erscheinung würdiger Kunstwerke befördern; wie denn das Gegenwärtige, sowohl im Original als in der Nachbildung, alle Hochschätzung und Bewunderung verdient. Empfehlen Sie mich bestens den Urhebern dieser bedeutenden Tafel.

Was die Zuschrift anbelangt, so würde ich sie mir eher haben zueignen können, wenn zu lesen wäre:Dem bejahrten treufleißigen Schüler der Natur und Kunst. Denn da die sämmtliche Menschheit eigentlich nur als ein großer Lehrling zu betrachten ist, so möchte wohl niemand sich einer besonderen Meisterschaft rühmen dürfen.

Indessen da ich daran Ihr Wohlwollen und die gute Meynung von meinen Bestrebungen dankbar anerkenne, so beruhige ich mich an den Vorzügen des Blattes welches öfters wieder anzuschauen und mit Künstlern und Kunstfreunden zu bewundern das Vergnügen zu haben gedenke.

Schloß Dornburg an der Saale den 9. September 1828.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1828. An Ernst Arnold. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-91FC-C