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An Friedrich Constantin von Stein

Weimar, den 16. März 1794.

Ich wünsche dir, mein Lieber, Glück zu dem Entschlusse den du genommen, die merkwürdige Insel zu besuchen, du hast Vorkenntnisse genug, eine so wichtige Reise zu nutzen, und der Anblick einer so großen thätigen Nation wird dich auf tausend Dinge aufmerksam machen, die du noch zu lernen hast. Du hast Recht, so lange man jung und außer Verhältnissen ist, soll man reisen, an dem fremden Orte, wohin man kommt, soll man sehen, was möglich ist, denn man kommt so selten wieder an den Platz, den man verläßt, als man von Hause wegkommt, wenn sich einmal der Kreis um uns geschlossen hat. Mache dir Bekanntschaften, damit man manchmal ein Buch verschreiben kann, womit es bei uns so langsam geht.

Lebe wohl und laß von dir hören.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1794. An Friedrich Constantin von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-926D-6