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An Sulpiz Boisserée

Und nun also, nach langem Erwarten, herzlich im Vaterlande willkommen; Ihre Nähe wird auch für mich sogleich höchst fruchtbar werden.

Ohne Unterlaß bin ich Ihnen auf Ihren Wegen gefolgt. Das Dom-Werk, für dessen schönes Exemplar ich bestens danke, erregt immer mehr meine Bewunderung, so wie Ihr Fleiß in historischer Nachsucht und bedächtigem Überschauen der vorliegenden bedeutenden Gegenstände. Ich selbst vernehme jetzt, lieber als je, die Forschungen anderer, da ich mich angewiesen fühle mit dem eigen Erworbenen Haus zu halten, ohne auf neuen Erwerb zu denken.

Über alle Maaßen sind auch Ihre Steindrücke preiswürdig und erfreulich. Mit großem Verlangen erwarte die Steigerung des Technischen. Was mein Porträt betrifft, so darf man mit der Nachbildung nicht rechten, da man bey'm Original manches zu erinnern hätte. Mich soll es vorzüglich interessiren als Muster jener kunstreichen Anwendung mehrerer Platten.

Mehr nicht für dießmal. Inliegendes haben Sie die Güte Herrn v. Empfehlung und dem herzlichsten Ersuchen um baldiges Einrücken in verschiedene Anzei ge-Blätter.

[156] Mit den aufrichtigsten Wünsche für Ihr Wohl, den heitersten Grüßen an die lieben Ihrigen und einem recht warmen Dank an das schöne Verhältniß weiterhin pflegen, wie es denn auch gewiß gesegnet seyn wird.

Weimar den 7. Juni 1824.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Sulpiz Boisserée. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-94A4-5