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An Melchior Boisserée

Der werthe Freund Dr. Sulpiz schrieb mir von Paris unter'm 3. December und meldete mit vielem andern Guten, daß das zweyte Heft des Domwerks und zwar ein Exemplar auf Seidenpapier für Ihro Königliche Hoheit den Großherzog, ein anderes auf weißem Papier für mich zunächst abgehen werde und ich deshalb bald nach Neujahr die Sendung von Stuttgart erhalten könne.

Nun ist aber bis jetzt nichts angekommen und ich werde von meinem gnädigsten Herrn deshalb befragt, worüber ich denn keine weitere Auskunft geben kann. Ich ersuche also Herrn Melchior Boisserée um gefällige Nachricht, welchen Weg gedachte Exemplare genommen, wo sie allenfalls könnten aufgehalten seyn, und inwiefern ich mich darnach erkundigen könnte?

Zugleich vermelde: daß in diesen Tagen eine Rolle mit einer Anzahl Abdrücke meines Porträts nach Raabe bey mir abgegeben worden; die Adresse war von der Hand des Herrn Sulpiz Boisserée aber weiter kein Datum noch erklärendes Wort dabey. Ich wünsche daher baldigst zu erfahren: ob etwa der geliebte Reisende sich wieder in Stuttgart eingefunden? und wenn dieses wäre, nähere Nachricht und Kenntniß.

Übrigens aber ersuche durch Gegenwärtiges Herrn Melchior Boisserée aber weiter kein Datum noch erklärendes Wort dabey. Ich wünsche daher baldigst zu erfahren: ob etwa der geliebte Reisende sich wieder in Stuttgart eingefunden? und wenn dieses wäre, nähere Nachricht und Kenntniß.

Übrigens aber ersuche durch Gegenwärtiges Herrn Melchior Boisserée, mit den besten Empfehlungen an[98] Herrn Bertram, mich über die obgemeldeten Gegenstände gefällig aufzuklären und meiner dankbar-treuen Anhänglichkeit an die werthe Trias und ihr gemeinsames Interesse versichert zu seyn.

Weimar den 30. März 1824.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Melchior Boisserée. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9510-B