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An Carl Friedrich Moritz PaulGraf von Brühl

Im Begriff nach Wiesbaden abzugehen, verfehle ich nicht, meinem würdigen und verehrten Freunde davon Meldung zu thun, nicht weniger ein in [340] meinem letzten Briefe angedeutetes Versprechen zu erfüllen. Es geht nämlich mit der fahrenden Post eine kleine Rolle ab, worauf ich jenen Aufsatz über Proserpina gewickelt habe, welche jedoch zu secretiren bitte, bis er im Morgenblatt erscheint, für welches er bestimmt ist.

Zugleich finden Sie auf derselben Rolle eine Zeichnung, wie wir das Reich des Pluto dargestellt, welches denn freylich auf einem großen Theater vollständiger, bedeutender und herrlicher erscheinen kann.

In der Berliner Zeitung habe ich mit Vergnügen einige auf's Theater bezügliche Aufsätze gelesen, mögen wir dergleichen darin öfters finden, es soll an einem freundlichen Widerhall aus Süden nicht fehlen.

Wie trefflich Herr Devrient im Kaufmann von Venedig gespielt, davon hab ich schon umständliche Nachricht; Sie sehen also auch hieraus, daß Sie beobachtet sind.

Anliegend finden Sie die vom Herrn Geheime-Hofrath Kirms verlangte Quittung oder vielmehr eine Interims-Quittung; ich stelle solche dankbar aus, mit der Bitte, sie bey sich zu verwahren, bis ich von Frankfurt her auf gedachte Summe eine Assignation sende, welche gefällig zu honoriren bitte.

Mich zu gütigem Andenken, auch in weiterer Ferne, angelegentlich empfehlend.

Weimar den 20. May 1815.

Goethe.


[341] [Beilage.]

Die von Königl. Preußischer Hochansehnlichen Ober-Theater-Intendanz mir zugedachten zweyhundert und funfzig Thaler, in Golde, als Honorar für das Festspiel Epimenides, acceptire hiemit danckbar und quittire darüber vorläufig; mir vorbehaltend gedachte Summe, von Franckfurt am Mayn aus, durch Assignation von Königl. Haupttheater Casse zu erheben, welche Anweisung sodann als förmliche eigentliche Quittung zu betrachten wäre. Weimar d. 20. May 1815.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1815. An Carl Friedrich Moritz PaulGraf von Brühl. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9570-4