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An Friedrich Theodor Kräuter

Mit den Boten einiges zu schreiben ist gestern versäumt worden, weswegen ich, mein guter Kräuter, das Nöthige heute nachzubringen gedenke.

1. Habe ich meinem Sohne schon längst den Auftrag gegeben, für zwey Postamente zu sorgen, ganz genau wie die, worauf unser Jupiter und Pallas stehen; sie sollen sauber gearbeitet, aber unangestrichen herüberkommen. Wenn Sie diese Bestellung beschleunigen, so werden Sie mir eine besondere Gefälligkeit erzeigen.

2. Auch hat mir Hofbildhauer Kaufmann einen Abguß der großherzoglichen Büste versprochen. Könnten Sie betreiben, daß sie fertig und eingepackt wird, und wollten mir alsdann melden, damit ich sie abholen ließe, so würde es mir auch sehr angenehm seyn. Beides ist für die akademische Bibliothek bestimmt, [147] die ich je eher je lieber in Ordnung sehen möchte.

3. Sodann schicken Sie mir doch zwey Exemplare von den Festgedichten zu der berühmten Redoute; sollte eins in Saffianpappe gebunden seyn, so wünschte solches vorzüglich, übrigens aber senden Sie nur das Vorräthige.

4. Mein Sohn wird gar leicht ein Stück Gestein vom Drachenfels mit glasigem Feldspath finden können; es wäre mir sehr angenehm, wenn auch dieses mit den Sonnabend-Boten herüberkäme, bis dahin hat es Zeit.

5. Und nun folgt noch der Wunsch, eins der letzten Stücke der Wiener Jahrbücher zu erhalten, und zwar dasjenige, worin sich Herr W. v. Schütz über die Müllnerische Tragödie geäußert hat. Übrigens bitte die Meinigen zu grüßen und mir nächstens einige Nachricht zu ertheilen. Durch den heut Abend eintreffenden Boten vernehme ohnehin schon etwas.

Mit den besten Wünschen

Jena den 9. August 1820.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1820. An Friedrich Theodor Kräuter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-966A-A