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An Carl Cäsar von Leonhard

Ew. Hochwohlgeboren

verschiedene gefällige Schreiben habe ich bisher zu beantworten unterlassen, weil ich täglich hoffte, das angekündigte Kästchen Mineralien, wovon auch schon der Frachbrief in meine Händen ist, werde endlich ankommen. Bey wiederholter Nachfrage in Eisenach habe ich nur soviel erfahren können, daß es von dort abgegangen sey, und also in Gotha oder Erfurt liegen geblieben. Ich habe deshalb zuletzt für gerathen gehalten, jemand in Eisenach den entschiedenen Auftrag zu geben, den Fuhrmann Kraus, wenn er nicht Rath schafft, allenfalls gerichtlich zu belangen, damit ich mir bestimmten angenehmen Gabe endlich theilhaft werde.

Den Entschluß, daß Dieselben Ihre dortigen Verhältnisse auflösen würden, glaubte ich vorauszusehen.

Es ist freylich traurig genug, aus dem Lästigen in's[229] Unerträgliche zu gerathen. Sollten, unter solchen Umständen, die im Süden angeknüpften Beziehungen nicht reizend seyn?

Herrn Ingenieur Spangenberg danke ich für die übersendete schöne Karte, sie wird gewiß von aller Welt geschätzt werden, welche Ihre geschichtliche Darstellung der Schlacht zu würdigen wissen.

Wahrscheinlich ist Ew. Hochwohlgeb. No. 59 der Jenaischen A. L. Z. schon zu Handen gekommen.

Ihro Kaiserl. Hoheit haben das Höchstdenenselben zugedachte Exemplar gnädig aufgenommen und ich zwefle nicht, daß es zu fernerer Empfehlung und in der Folge zu irgend einer günstigen Wirkung Anlaß geben werde.

So viel für dießmal. Der ich, mit den besten Wünschen, und mich zu freundlichem Andenken empfehlend, die Ehre habe mich zu unterzeichnen

Ew. Hochwohlgeb.

gehorsamster Diener

Weimar den 26. Apr. 1814.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Carl Cäsar von Leonhard. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-978E-1