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An Carl Ludwig von Knebel

Wir freuen uns herzlich, daß deinem Carl geworden ist, was ihm nicht lange fehlen konnte, und ich thue mir etwas darauf zu Gute, daß ich vorausgesagt wie es kommen würde. Eine gewünschte Gabe, die uns unerwartet zu Theil wird, besonders, wenn wir sie schon einigermaßen verdient haben, macht doppelte Freude. Möge auch in der Folge für ihn alles gut gehen.

Dein neulicher gegenwärtig wiederholter Auftrag ist sogleich besorgt worden. Sie liegt eigentlich in den Händen des Herrn Kriegsrath Weyland, der mir auf mein Befragen antworten ließ, die Sache sey [211] schon besorgt worden. Vielleicht ist es gut, wenn du dich unmittelbar mit ihm in Verhältniß setzest und ihm, als für eine schon geschehene Sache, dankst, mit Bitte um fortgesetzte Bemühung.

Mein Garten fängt auch an abzutrocknen und giebt mir die Hoffnung, daß auch Jena bald wieder zugänglich seyn werde; denn ich sehne mich recht mit dir wieder eine Folgezeit, wenn auch nur eine kurze, zu verleben. Ich habe mich, wenigstens in Gedanken, in die Lagunen geflüchtet, redigire die Tagebücher meines Venetianischen Aufenthaltes und studire, indem ich meine Kupfer und Zeichnungen in Ordnung bringe, mit großer Auferbauung die neue Kunstgeschichte. Nun lebe fein wohl, grüße die Deinigen und erfreue dich des auflebenden Jahres.

Weimar den 30. März 1814.

G.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-97D4-3