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An Charlotte von Stein

Jena den 1. December 1807.

Für die schöne und reichliche Gabe, die uns, wie Sie mir schreiben, zufließt, sagen Sie doch der Geberin und Vermittlerin den besten Dank. Mich freut es, wenn mehrere Fliegen mir Einer Klappe geschlagen werden, und wenn eine Wohlthat auf mannigfaltige Weise productiv ist. Lassen Sie das Geld und die[463] Sache ruhen, bis ich wiederkomme. Bald habe ich meine hiesigen Tagwerke vollbracht und kann mit heiterem Sinn wieder zurückkehren.

Ich bringe manchen Abend bey Knebel zu; da denn manches gelesen und durchgeschwätzt wird. Im ganzen ist bey einer äußeren höchsten Stille doch im Grunde hier viele Thätigkeit. Gebildete Menschen und die auf Bildung Anderer arbeiten ihr Leben ohne Geräusch zu. Freylich sind die trüben Tage und langen Abende hier fast unüberwindlich.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1807. An Charlotte von Stein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-99C2-8