24/6791.

An Carl Ludwig von Knebel

Hier das Brieflein mit vielem Danke zurück. Er stellt den Zustand, in dem er sich befindet, sehr lebhaft dar. Möge er glücklich wiederkehren, und diese Expedition wird ihm sehr wohl thun. Der treue Geradsinn, der ihm eigen ist, nimmt sich in diesem Metier vortrefflich aus.

Gestern überraschte uns eine ganz besondere Erscheinung, Fürst Radziwill, der ein herrlich Violoncell spielt, selbst componirt, und zu diesem Bogeninstrumente singt. Es ist der erste wahre Troubadour der mir vorgekommen; ein kräftiges Talent, ein Enthusiasmus, ja, wenn man will, etwas Phantastisches, zeichnen ihn aus, und alles was er vorbringt, hat einen individuellen Charakter. Wäre seine Stimme entschiedener, so wäre der Eindruck, den er machen könnte, unberechenbar seyn. Und somit lebe wohl und grüße die Deinigen.

Weimar den 2. April 1814.

G. [213]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1814. An Carl Ludwig von Knebel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9BA6-7