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An Johann Friedrich Rochlitz

Ew. Wohlgeboren

haben durch Ihre wahrhaft liebenswürdige Sendung ganz eigentlich meinem Hause Segen gebracht. Ihre herzlich eindringende Darstellung des Messias erregte den unwiderstehlichen Wunsch die alten verklungenen Gefühle in mir zu erneuen und nun unter Anleitung [100] des wackern Eberweins durch freundliche Theilnahme von Künstlern und Liebhabern vernehme soviel von dem köstlichen Werk daß ich auf's neue darüber entzückt seyn und Ihnen für diesen Genuß auf's verbindlichste danken muß.

Da nun hiebey das herrliche, sich immer gleichbleibende Piano, wie vor kurzem unter den Fingern der Madame Szymanowska, eine Hauptrolle spielt, so sind Sie dem Geiste nach manchem schönen Abend unter uns.

Vergönnen Sie daß ich von diesen häuslichen Festen, in Bezug auf Ihre Veranlassung, öffentlich einige Worte verlauten lasse, wie ich denn auch des übrigen Inhalts Ihres Bandes mit Hinblick auf die früheren Arbeiten zu gedenken habe. Möge Ihnen alles wohlgelingen und Sie mich den so viele Jahre geschenkten Antheil auch fernerhin genießen lassen.

fort und fort

Weimar den 2. April 1824.

J. W. v. Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1824. An Johann Friedrich Rochlitz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-9BE0-1